Barbara Stöckl im Gespräch mit Marlies Raich & Maria Erlacher beim 30. Gipfel-Sieg im ice Q in Sölden auf 3.048m

Es war alles perfekt im Leben von Maria Erlacher. Sie war schon in jungen Jahren eine erfolgreiche Sängerin, gefeiert auf den Konzert- und Opernbühnen Europas. Zur kleinen Tochter Emma kündigte sich überraschend weiterer Nachwuchs an, und das gleich doppelt. Die Zwillinge Leni & Tobi kamen zu früh zur Welt und hatten beide eine schwere Behinderung. 

"Die beiden reden mit den Augen. Ich kann sie alles fragen und sie antworten mit Ja oder Nein. Es bringt einem auch so viel andere Sensoren zu öffnen.
Mein Leben ist besser seit die beiden da sind. Ich bin nun viel mehr bei mir – vorher habe ich immer irgendwas gesucht." 

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Marlies Raich ist mit 35 Slalomsiegen in dieser Disziplin eine der erfolgreichsten Läuferinnen der Weltcup-Geschichte. Marlies und Benni Raich führen ein Leben, das als sehr vorbildlich bezeichnet werden darf. Bei der look! „Women of the Year“-Gala wurden die dreifachen Eltern daher mit dem „Family for Future“-Award ausgezeichnet. Nicht nur als Spitzensportler waren sie enorm große Vorbilder, weil sie extrem erfolgreich waren, sondern sie sind es auch jetzt als Eltern von drei Kindern – Josef, 5, Jakob, 3, sowie Magdalena, 1 ½ Jahre und als naturverbundene Menschen.

"Täglich wird einem bewusst als Mutter, dass Gesundheit nicht selbstverständlich ist - ich war im Sport oft verletzt. Mein Mann Benni hat immer gesagt „Du bist verletzt und nicht krank, also steck den Kopf nicht in den Sand“. Das hat mir immer geholfen. Als Mutter ist man über jeden weiteren Schritt stolz den die Kinder machen."

GS Sölden 1RollOn Obfrau Marianne Hengl mit Marlies Raich am Gaislachkogel

IMG 6298Die Tiroler Tageszeitung leistet als Sponsor einen wichtigen Beitrag zum „Gipfel-Sieg-Spezial“.

Marlies Raich: Ich bin seit 2014 „Botschafterin für das behinderte Leben“ und trage als Zeichen meiner Wertschätzung das „Schmuckstück Natasha“, das ist ein Engel mit nur einem Flügel. So viele Facetten wie ein Edelstein hat, so viele verschiedene Nuancen haben wir Menschen: Jeder Mensch ist anders – auch behinderte Menschen kann man erst kennenlernen, wenn man sich die Zeit nimmt, sie unvoreingenommen von verschiedenen Seiten zu „beleuchten.
Natürlich ist man unendlich froh, wenn das eigene Kind gesund ist, aber es ist auch wunderschön zu erleben, wie viele Familien ihr behindertes Kind mit all ihrer Liebe annehmen und mit der Herausforderung wachsen. Sie sind große Vorbilder für unsere Gesellschaft.“

Marlies Schild präsentiert Natasha

Es war alles perfekt im Leben von Maria Erlacher. Sie war schon in jungen Jahren eine erfolgreiche Sängerin, gefeiert auf den Konzert- und Opernbühnen Europas und geliebt für ihren kraftvollen, lebendigen Sopran. Maria führte genau das Leben, das sie sich immer gewünscht hatte und war glücklich, dass sie dabei auch noch Beruf und Familie gut managen konnte. Zur kleinen Tochter Emma kündigte sich überraschend weiterer Nachwuchs an, und das gleich doppelt. Die Zwillinge kamen zu früh zur Welt und hatten beide eine schwere Behinderung. So muss die Familie auch im Privatleben große Herausforderungen meistern.
Verzweiflung pur. Angst, es nicht zu schaffen. Viele Tränen. Wie soll das jetzt weitergehen? „Wenn der Wind uns jetzt dermaßen ins Gesicht fährt, dann müssen wir die Segel so drehen, dass wir mit dem Wind fahren.“ Diesen Satz ihres Ehemannes Markus Forster wird Maria Erlacher nie vergessen. Denn diese Weisheit, ausgesprochen in einer besonders hoffnungslosen Minute am Küchentisch, hat ihren Blick auf das ganze Leben völlig verändert.

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