Marianne Hengl moderiert für ORF III eine Weihnachtsbotschaft aus Ischgl

Wenn Menschen an sich glauben
Samstag, 19.12.2020, 16.45 Uhr, ORF III

Marianne Hengl, Obfrau des Vereins RollOn Austria und Initiatorin der Fernsehsendung „Gipfel-Sieg“ greift diesesmal wieder selbst zum Mikrophon und begrüßt eine illustre Gesprächsrunde unter dem Motto: „Wenn Menschen an sich glauben.“ Extrem-Bergsteiger Peter Habeler, der auch mit 78 Jahren noch einige Gipfel bezwingen will. Johanna Constantini, die mit ihrer Familie den an Demenz erkrankten Vater betreut. Und Thomas Jehle, Kapellmeister aus Ischgl, dem es nicht verständlich ist, dass seine Heimatgemeinde so an den Pranger gestellt wird, für mich und für uns alle ist das eine Diskriminierung, die unsere Würde zutiefst verletzt. 

Peter Habeler erzählt, wie ihn schon in seiner Kindheit starker Vorbilder geprägt haben und ihn wohl so mit Reinhold Messner ohne Sauerstoff auf den Mount Everest geführt haben. „Kinder brauchen Vorbilder, die sie nicht kleinhalten wollen, sondern die sie wirklich motivieren“ sagt Habeler. Er beeindruckt mit sehr persönlichen Erlebnissen aus seiner Kindheit und seinem Umgang mit dem Verlust großer Bergsteiger-Freunde.

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„Jeder Mensch hat seinen persönlichen Mount Everest“, sagt Psychologin Johanna Constantini. Ihr Vater, der ehemalige ÖFB-Teamchef Didi Constantini, ist an Demenz erkrankt. In einem Buch erzählt sie liebevoll die Geschichte des Vergessens und davon, wie die ganze Familie ihrem „Didi“ so viel Normalität wie möglich zukommen lässt. Die Tochter will mit dem Buch erreichen, dass die Demenz an die Öffentlichkeit tritt, und dass Demenzkranke offen am Leben teilnehmen können, ohne sich zu verstecken. Dass dieses Mitleben und auch Mitleiden mit ihrem Vater ihr ganz persönlicher „Mount Everest“ ist, daran besteht kein Zweifel.

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Die große Herausforderung für Kapellmeister Thomas Jehle aus Ischgl ist die emotionale Bewältigung der Corona-Pandemie. „Wenn Du mit anderen Musikern außerhalb des Tales spielst und fast schon beschimpft wirst, weil Du Ischgler bist, dann schmerzt das immens. In der Krise sieht der 30-Jährige aber auch eine Chance für die Jungen im Paznauntal und darüberhinaus. Vielleicht kommt jetzt ein Umdenken hin zu mehr Normalität und Regionalität, hofft der Musiker, sodass die Jungen auch eine Perspektive haben. „Mehr Zufriedenheit mit den kleinen Dingen des Lebens“, das wünscht sich der Kapellmeister als Lehre aus der Pandemie.

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