Das Wunder von RollOn Austria

Tirols Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser stellt - nach 2 Jahren vergeblicher Suche - für Familie Özbek barrierefreie Wohnung zur Verfügung.

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Es war in den letzten Monaten einfach zum Verzweifeln und sehr sehr traurig. Wir suchten nun zwei Jahre eine barrierefreie Wohnung für diese Familie. Im Februar dieses Jahres erzählte RollOn Obfrau Marianne Hengl die Geschichte Tirols Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser und das war das größte Glück für diese Familie. Christoph Walser hat nun der Familie in der Gemeinde Thaur (wo er auch Bürgermeister ist) eine Wohnung zur Verfügung stellen. Ein paar notwendige Arbeiten, die ein perfekt barrierefreies Wohnen ermöglichen werden noch durchgeführt. Mitte Mai 2020 konnte Familie Özbek im Zentrum von Thaur ihr neues rollstuhlgerechtes Zuhause beziehen.

101486470 3531824473514245 5238792075897470976 oEinweihungsfeier der barrierefreien Wohnung in Thaur von Familie Özbek. Ein besonderes Glück, die Nachbarn haben Ilker und seine Familie liebevoll aufgenommen. Das sind die strahlenden Lichtblicke und Vorbilder in der heutigen Zeit.

Familie Özbek weiß nicht mehr weiter. Seit über drei Jahren ist sie auf der Suche nach einer geeigneten barrierefreien Mietwohnung. Ilker, der 14-jährige Sohn, ist schwerst behindert, muss mit einer Sonde ernährt werden, kann nicht selbst sitzen, er braucht Rund-um-die-Uhr-Betreuung.

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Die Wohnung in Seefeld, in der Möserer Straße, in der die Familie seit 2013 lebt, ist zwar per Lift erreichbar, ansonsten aber für den Alltag mit Ilker denkbar ungeeignet: Sie erstreckt sich nämlich über zwei Stockwerke. Nachts schläft Ilker unten bei den Eltern, in aller Früh muss er täglich über die enge, gewundene Treppe in den oberen Stock getragen werden. Dort versorgt ihn Mutter Nejla – in einem Zimmer, das er sich mit seiner 19-jährigen Schwester Ilknur teilt – mit Nahrung, wechselt die Windeln und kleidet ihn an, bevor Ilker abgeholt und zur Betreuung ins Elisabethinum Axams gebracht wird.

Abends muss ihn die zierliche Mutter dann wieder die Treppe hinaufschleppen und versorgen. Danach wartet sie, bis Vater Ibrahim, der als Koch in Innsbruck arbeitet, heimkommt – was oft erst spätabends der Fall ist. Gemeinsam tragen sie Ilker dann wieder hinunter. Der Einbau eines Treppenlifts ist laut Experten nicht möglich. Der Bub wiegt aktuell rund 30 Kilogramm – „aber was ist, wenn es irgendwann 50 Kilogramm sind?“, fragen die Eltern.

Was man brauche, sei eine 4-Zimmer-Wohnung in Innsbruck-Umgebung mit genug Platz für ein Pflegebett und einem eigenen Zimmer für die Tochter.

Noch hofft man auf Hilfe, auch aus der Bevölkerung. Denn für die Özbeks ist klar: Sie wollen Ilker bei sich haben und nicht dauerhaft in ein Heim geben.